Die Baumwollbörse
Geschichte
Das Gebäude wurde von 1900 bis 1902 errichtet und wurde von dem Bremer Architekten Johann Georg Poppe durch einen gewonnen Wettbewerb geplant. Die Fassade musste bereits zwanzig Jahre später komplett ersetzt werden. Durch den 2.Weltkrieg wurden ein hinterer Teil sowie der Turm der Baumwollbörse zerstört und beschädigt, so dass man sich nach dem Krieg dazu entschied, den Turm ebenfalls ganz abzubrechen und den Stuck abzuschlagen. An der Stelle des zerstörten hinteren Teils wurde später dann das Parkhaus errichtet, welches wiederum 2002 umgebaut wurde.
Der Wettbewerb
Das Ziel war es ein Gesamtkonzept zu entwickeln welches die Baumwollbörse der Öffentlichkeit näher bringt, aber in „hanseatischer Zurückhaltung“. „Der Entwurf darf nicht den Anspruch erheben, ein dominierendes Bauteil auszubilden.“
Gewünschte Punkte waren:
- Aufstockung des Nordflügels
- Neuinterpretation des Turmhelms und Anlage einer Aussichtsterrasse
- Adressbildung des Zugangs und Gestaltung der vertikalen Erschließung für Besucher einer Aussichtsterrasse aus der Marktstraße heraus
- Entwicklung von architektonischen Vorschlägen zur Öffnung der Innenhöfe mit publikumswirksamen Nutzungen und einer hierfür adäquaten Gestaltung
- Vorschläge zur Gestaltung der vorhandenen südlichen Aufstockung im Sinne eines architektonisch intendierten Erweiterungskonzeptes
Die Entwürfe ließen dennoch einen Blickfang in der Turmausbildung erkennen. Viel Glas und sich abhebende Aufbauten waren in den meisten Entwürfen vertreten.
- und 2mal 3.
Der Siegerentwurf von Kuehn Malvezzi sieht einen Festsaal in der neuen Turmspitze vor von welchem zwei kleinere Aussichtsplattformen zu erreichen sind. Die Grundstruktur des Gebäudes wurde gut übernommen und weiterentwickelt. Die Erschließung sieht weitere Zuwegungen der Innenhöfe über die Balgenbrückstraße sowie der Wachtstraße vor.
Die besondere Wirkung erhält der Entwurf meiner Meinung nach auch über die freundliche Visualisierung. Diese hat als einzige eine einladende und erhellte Erdgeschosssituation. Die Turmausbildungen empfinde ich in den meisten Entwürfen noch nicht komplett ausgereift, sie erinnern stark an Kaufhausfassaden vergangener Tage. Dennoch ist der Entwurf gelungen und würde sich gut einfügen.
https://www.competitionline.com/de/ergebnisse/194080