Städtebauliche Umstrukturierung des Innenhafens in Wilhelmshaven
Wilhelmshaven liegt mit knapp 80.000 Einwohnern an der Nordwestküste des Jadebusens. Die Stadt wird auf zwei Seiten von großen Gewässern eingefasst. Im Osten umfasst die Innenjade die Stadt vollständig. Im Süden liegen die Wattgebiete der Nordsee. Hinzu kommen die Flächen des Banter Sees und des Ems-Jade-Kanals. Insgesamt gibt es 645 Hektar Wasserfläche (6.2% der Gesamtfläche) im Stadtgebiet. Die Allgegenwärtigkeit des Wassers ist ein wichtiges Charaktermerkmal der Stadt und steht eng mit der Historie und Architektur der Stadt im Zusammenhang. Mit der Einweihung des ersten deutschen Kriegshafens an der Jade 1869, ist die Stadtgeschichte eng mit der Entstehung und Entwicklung der deutschen Marine verbunden. Heute ist die Stadt der größte Standort der Bundeswehr und der Marine. 2012 eröffnete der Jade-Weser-Port als einziger Tiefwasserhafen Deutschlands, wodurch viele neue Arbeitsplätze geschaffen wurden und der Zuzug nach Wilhelmshaven stieg. Das bearbeitete Gebiet befindet sich im Süden der Stadt zwischen dem Ems-Jade-Kanal und dem Banter See. Mit rund 42 Hektarn, bildet das Gebiet den Übergang zwischen dem Zentrum Wilhelmshavens, der Nordsee und dessen von Tourismus geprägten Südstrandpromenade. Eine primäre Lage mit hohem Potential, welche momentan von Brachflächen und Industriegebieten geprägt wird. Insgesamt erstreckt sich das bearbeitete Gebiet über 1.5 km bei einer maximalen Breite von 550m an der westlichen und östlichen Seite und einer minimalen Breite von 160m in Nord-Süd-Richtung. Zusätzlich wird das gesamte Gebiet durch die Emsstraße zweigeteilt, wodurch teilweise nur noch Landtiefen von 70 Metern existieren. Dieser Problematik muss mit einer angemessenen Typologie entgegnet werden.Des weiteren liegt die Fussgängerfreundlichkeit und Verkehrsverringerung im Vordergrund. Die Straße als öffentlicher Raum soll keine reine Verkehrsnutzung darstellen, sondern einen öffentlichen Aufenthaltsraum bieten. Ein weiterer Fokus liegt auf die Integration des ALBA Konzerns, welcher jedoch durch die hohe Lärmemission schwer einzubinden ist. Da die Industrie in Wilhelmshaven allgegenwärtig ist und ein deutlicher Bestandteil der Geschichte, ist es unangebracht, die Industrie komplett aus dem Gebiet zu verbannen. Städtebau ist ein fortlaufender Prozess und ALBA wird im Laufe der Zeit wie die Mischwerke auch, den Weg Richtung Norden zum Jade Weser Port suchen. Somit muss ein Bauzeitenplan erstellt werden, welcher die Entwicklung des Gebietes stärkt und gleichzeitig ALBA über den langen Zeitraum bis zur Abwanderung halten kann.
TEXT+BILD ANGELINA EGER