Der Investor Ingo Damaschke kaufte in diesem Jahr das Grundstück sowie das Bestandsgebäude des Schuppen 3 in der Überseestadt. Au dem Gelände sollen überwiegend Wohnungen entstehen, genauer gesagt 450, davon sollen 150 als sozial geförderter Wohnungsbau entstehen. Die bisherige Planung sieht dafür den Abriss des größten Teils des Schuppens vor, nur ein Stück zum Schuppen 1 hin soll bestehen bleiben für gewerbliche Zwecke. Das Hauptaugenmerk des Planung liegt auf der Errichtung von 8 längs zur Weser stehenden Mehrfamilienhäusern mit 5-6 Geschossen während dahinter in zweiter Reihe der soziale Wohnungsbau zum Fluss ausgerichtet entstehen soll. Als Abschluss dessen ist zwischen diesem Wohngebiet und der erhaltenen Bausubstanz ein 13 geschossiges Hochhaus vorgesehen. Die Überreste des Schuppens werden Nutzungen vom Einzelhandel bis zur Gastronomie und Dienstleistungsgewerbe zugeführt. Auch eine Kindertagesstätte soll in das Großprojekt mit eingebunden werden. Es gibt als vier Bauabschnitte; den geförderten Wohnungsbau, die Wohnungen an der Weser, das Hochhaus und der Umbau des Reste von Schuppen 3. Dazu lobt der Investor vier Architekturwettbewerbe aus, wobei die Erstellung des Wohnungsbaus, allen voran der sozial geförderte oberste Priorität genießen dürften.
Die Wohnungen in Wasserlage sollen zudem keine luxuriösen Reichenvil len werden, sondern für Familien, Paare und Singles jeglicher sozialer Schicht erbaut werden. Das städtebauliche Megaprojekt soll bereits 2017 in die Bauphase starten.
In der Überseestadt wird also auch weiterhin die bisherige Linie gefahren. Die Typologie, die sich bisher erahnen lässt, wirft allerdings wiederum einige Fragen auf, die bereits bei einigen anderen Bauprojekten dieser Art aufkamen, wie zum Beispiel die der Raumdefiniton. Bisher sieht man immer wieder so auch in diesem Projekt eine rein Zeilen- bzw. Riegelbebauung, die zwangsweise ein hohes Maß an öffentlichen Raum erzeugt, sowie kaum privaten Freiraum hergibt. Da offensichtlich auch Wohnungen in den Erdgeschossen geplant sind, ist zu hinterfragen inwieweit diese Sinn machen, da die Wohnungen zu allen Seiten hin der Öffentlichkeit preisgegeben werden und so kaum einer in diesem Land wohnen möchte. Eine solche Architektur ist zwar an Einzelfällen durchaus manchmal wünschenswert, da nicht alles aus Blockrändern bestehen kann und diese auch aus ökonomischen Gründen lohnenswerter ist, dennoch ist die Situation bei diesem Projekt aufgrund der Größe stark überstrapaziert. Es bleibt abzuwarten, wie die Lösungen, die aus dem Architekturwettbewerben hervorgehen aussehen werden, da die komplette städtebauliche Typologie bestimmt noch nicht beschlossene Sache ist.
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