0

WETTBEWERB – WOHNRAUM SCHAFFEN

Mit dem Ziel, Idealkonzepte für preisgünstigen Wohnraum zu finden, da die Nachfrage nach solchem in den Städten Deutschlands nicht zuletzt durch die Flüchtlingskrise gestiegen ist, lobte die Architektenkammer von Niedersachsen und Bremen zusammen mit diversen Wohnungsbaugesellschaften bereits gegen Anfang des Jahres einen offenen zweiphasigen Wettbewerb aus. Die erste Phase bestand darin, ein Grundkonzept für einen Baukörper zu finden, der die Kriterien der Wirtschaftlichkeit, der Flexibilität und der Geschwindigkeit der Errichtung einhält. In der zweiten Phase sollten die Konzepte auf eines von sechs Baugrundstücken angewendet werden, wobei diese Phase nur noch ein Drittel der Teilnehmer bearbeiten durfte. Im August wurden vier Arbeiten ausgezeichnet, darunter auch das Bremer Architekturbüro Feldschnieders + Kister. Den Arbeiten lagen verschiedene Grundprinzipien zugrunde über die der Wettbewerb wohl auch entschieden wurde. Am wichtigsten bei der Bearbeitung einer solchen Aufgabe ist es zu entscheiden welche Form der Erschließung am wirtschaftlichsten ist aber dennoch eine hohe Qualität des Wohnraumes zur Folge haben kann. In diesem Fall haben alle vier Arbeiten denselben Ansatz, nämlich die Erstellung eines Laubenganges. Der große Vorteil an dieser Erschließung besteht darin, dass man wie bei einem ganz normalen innenliegenden Flur sehr viele Wohnungen erreichen kann bei einer sehr geringen Anzahl von Treppenhäusern. Im Allgemeinen wird immer versucht die Zahl der Treppenhäuser zu reduzieren, da diese zu den teuersten Ausrüstungen eines Gebäudes zählen. Darüber hinaus ermöglicht der Laubengang eine hohe Qualität in den Wohnungen. Es gäbe noch die Möglichkeiten einen Mittelflur zu planen von dem die Wohnungen zugänglich sind, allerdings lassen sich diese nur einseitig belichten und belüften. Die zweite Möglichkeit über einen klassischen Spänner nachzudenken, wo die Wohnungen über ein zweiseitige Belichtung und eine Durchlüftung verfügen, entfällt ebenfalls, da sich die Anzahl der Treppenhäuser drastisch erhöht. Der Laubengang ist also ein geeigneter Mittelweg, da die Wohnungen sich von beiden Seiten belichten lassen und – falls der Laubengang im Freien liegt – auch durchlüften lassen. Der Nachteil daran ist allerdings, dass jeder Bewohner des Hauses in jede Wohnung hineinschauen kann, falls die Vorteile vollständig ausgenutzt werden. Wenn man den Grundriss der Wohnung allerdings intelligent löst, was die Preisträger des Wettbewerbes getan haben könnte dieses auch gut funktionieren. Darüber hinaus zeichnen sich die Entwürfe durch einfache Kubaturen und gängige Konstruktionen und Materialien aus. Die Sinnhaftigkeit eines solchen Wettbewerbes ist dennoch infrage zu stellen, da es utopisch ist zu glauben, man könnte über einen solchen eine idealtypische, zukunftsweisende Bauart erreichen, da Wohnungsbau im Allgemeinen hoch individuell geplant wird und es auch keine idealtypische Lösung gibt, da jede Form ihre Vor- und Nachteile hat.
csm_Feldschnieders_Kister_Bild2_ddff4c3a11csm_btp_Bild1_624bd803b1

 

 

 

 

 

Preis: btp Architekten                                                                 Preis: Architekten Feldschnieder + Kister

 

csm_Preis_N2M_faf1244898csm_GEM_2016-07-15_AXO-1_1c474f0e26

 

Preis: Architekten Höhlich und Schmotz                                Preis: N2M Architektur + Stadtplanung

 

Bildquellen:

https://www.aknds.de/wohnraumschaffen.html