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MASTERTHESIS ’15 CORNELIUS LOERCHNER – BUERGERWEIDE BREMEN

Bis zum 19. Jahrhundert stand die Fläche der Bürgerweide je- dem Bürger zur freien Verfügung. Neben der Nutzung als Weideland wurde die Fläche als Soldatenübungsplatz, Schießplatz und Sportanlage genutzt. Im Laufe der Jahre entstanden die ers- ten Gebäude: eine Turnhalle, der Venloer Bahnhof und im Jahr 1882 der heute noch bestehende Schlachthof (Kulturzentrum). Circa 100 Jahre später wurde wurde die Stadthalle Bremen er- baut (1964). Das Bauwerk stellt, aufgrund seines hohen Wieder- erkennungswertes, das bekannteste Gebäude des Standortes dar.

Zum jetzigen Zeitpunkt wird die, sich stark verkleinerte Fläche der Bremer Bürgerweide, überwiegend als PKW-Abstell- und Flohmarkt äche genutzt. Die Nutzung als Parkplatz wird zweimal im Jahr für das Volksfest Bremer Freimarkt und die ebenso bekannte Osterwiese, für circa 14 Tage unterbrochen. Des Weiteren ist die Fläche Standort der Messehallen 1-7 sowie der umgebauten und erweiterten ÖVB Arena (ehemals Stadthalle Bremen).

Bis heute ist Bremen stark von den Ein üssen der Moderne geprägt. In Hinblick auf den Stadtverkehr, wird dem fließenden und ruhenden Verkehr weiterhin mehr Fläche zugesprochen als dem öffentlichen Nahverkehr. Das Automobil stand in den 1960 und 70er Jahren als wichtigstes Symbol für Mobilität im Vordergrund der Stadtentwicklung und wird nur langsam aus dem Stadtbild verbannt. Dies spiegelt sich auch heute noch in der Flächennutzung der Bürgerweide wider. Die Sichtweise eines modernen Stadtplaners auf das Verhältnis von Stadt und Auto ist eine gänzlich andere, als in den meisten deutschen Städten (Bremen inbegriffen) derzeit anzutreffen ist. Der Wunsch nach dicht besiedeltem Stadtraum mit neuen und innovativen Typologien, die u.a. zu großem gesellschaftlichem Mehrwert führen, ist größer denn je.

TEXT+BILD: CORNELIUS LOERCHNER

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